Jeder Kunstliebhaber kennt die wunderbare Bilderserie Claude Monets: Die Kathedrale von Rouen. Monet dokumentiert gerade mit diesen Bildern eines steinernen Monuments die Auflösung der Wirklichkeit in Luft und Lichtphänomene. Wenn man auf dem kleinen Platz inmitten von Rouen vor der mächtigen Kathedrale steht, kann man den Mut und die Inspiration Monets nur bewundern. Doch die Stadt an der Seine hat noch vieles mehr zu bieten. Auf dem alten Marktplatz der historischen Hauptstadt der Normandie, ließ Johanna von Orléans, die „eiserne Jungfrau“, im Jahre 1431 ihr Leben auf dem Scheiterhaufen. Rouen war im Spätmittelalter und der Renaissance mit etwa 40.000 Einwohner eine Großstadt nach europäischen Maßstäben, von der noch zahlreiche und bedeutende kirchliche und profane Bauten erhalten geblieben sind. Victor Hugo hat die Stadt als Stadt der hundert Kirchtürme bezeichnet.
Viele Fachwerkhäuser aus dem späten Mittelalter prägen die „romantische“ Atmosphäre der Innenstadt. Der große Uhrenturm – Le Gros Horloge -, eine große astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert, ist eine beliebte Sehenswürdigkeit und lässt uns staunen über das technische Können der damaligen Zeit. Auch als Seehafen erzählt die Stadt ihre wechselvolle Geschichte. Die alten Kais am Ufer der für Seeschiffe bis hierhin befahrbaren Seine gelten heute als reizvolle Flaniermeile.